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Geräusch-Partitur

Paul Fuchs eröffnet Skulpturen-Ausstellung im Stadtpark

Memmingen (bhb).
War's ein knatterndes Motorrad, das da eben auf den Hörnerv traf oder doch eine Sequenz aus Paul Fuchs' Klang-Instrumentarium? Rund 300 Ohrenpaare lauschen gespannt dem an- und abschwellenden Schallszenario, das der Stahlbildhauer zur Eröffnung seiner Skulpturen-Ausstellung „Paul Fuchs im Park" auf dem ehemaligen Landesgartenschau gelände kreiert.
Den Platz unter der Autobahnbrücke hat Fuchs als Konzertsaal gewählt - die Geräusche des lebendigen Parks, denen er schon Tage vorher nachspürte, schrieben die Partitur für seine Performance, in die nun eben auch einmal ein Lkw brummt, der Wind surrt oder das Wasser des nahe gelegenen Sees rauscht.
Fuchs' „Materialmusik" auf den selbst erfundenen Instrumenten sucht den Kontakt zum Ort, an dem sie entsteht. Er gängelt den Ton nicht, den er etwa seinem metallenen „Ballastsaitenensemble" entlockt, ein Hammer dient ihm dabei genauso als Geräuschmodellierer wie ein Geigenbogen oder der Schalter, der seine Klangblechmaschinerie in schwirrende Vibration bringt. Fuchs lauscht den improvisierten Rhythmen nach, bevor er neue auf die Klangreise schickt. Mit der Fuchstuba als Tanzpartnerin wirbelt er mal dumpf dröhnende, mal heiter oszillierende Laute in die Zuhörerrunde. Mächtig dröhnt das bisweilen, bringt beinahe den Brückenbeton zum Erzittern, aber mächtig ragen auch seine Eisenplastiken in den Himmel über der „Neuen Welt" - und verlocken den Betrachter doch, sich in ihre sanften Bewegungen und manchmal kaum hörbaren Klangspiele zu versenken.

Quelle: Memminger Zeitung, 18.05.2004 / Autorin: Brigitte Hefele-Beitlich

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