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Gigantische Windskulpturen setzen kulturelles Glanzlicht in der »Neuen Welt«:

Paul Fuchs im Stadtpark

Memmingen (bhb).
Spektakuläre Kunst bringt frischen Wind auf das ehemalige Landesgartenschaugelände: Mit einer großen Skulpturen-Ausstellung setzt der Verein "Freunde der Landesgartenschau Memmingen 2000" einen kulturellen Glanzpunkt in den Stadtpark "Neue Welt". Ein Jahr lang werden dort zwischen neun und 31 Meter hohe Stahlplastiken von Paul Fuchs zu sehen sein, zwei der insgesamt acht Exponate werden im See aufgestellt.
An sorgfältig ausgewählten Standorten zieht der Künstler, ein gebürtiger Münchner, der in Siena lebt und arbeitet, sein Band aus "Landschaftszeichen" über das gesamte Gelände. Trotz ihrer gigantischen Dimensionen wirken die tonnenschweren Klang- und Windskulpturen aus gebogenem Stahl sehr filigran, sie bewegen sich sanft im Wind und bringen kaum hörbare Töne hervor. Der "Große Zeiger" (31 Meter) ragte bereits vor dem Brandenburger Tor in den Himmel, zuletzt waren die Skulpturen in Grimma ausgestellt.
In Memmingen setzt Paul Fuchs, gelernter Schlosser, studierter Metallbildhauer und experimenteller Musiker, seine Eisenfigurationen in das Spannungsfeld zwischen der sanften Natur und dem quirligen Leben im Park. In die "Neue Welt" geholt hat die Ausstellung der Verein "Freunde der Landesgartenschau" auf Initiative von Beate und Dieter Rehm, realisiert wurde sie ganz ohne öffentliche Zuschüsse mit Hilfe mehrerer Sponsoren: Das Auto-Center Verderame sponserte 6000 Euro (auch dort steht eine Skulptur), die Volksbank-Raiffeisenbank Memmingen-Unterallgäu 1000 Euro, die Rupert-Gabler-Stiftung Obergünzburg unterstützte das Projekt mit 5000 Euro, der Verein mit 1000 Euro. Dazu kommen Sachleistungen von der Baufirma Kutter, die den Transport von Grimma nach Memmingen übernahm, der Firma Zettler Bau, die den einwöchigen Aufbau mit schwerem Gerät und „Manpower" begleitete, sowie der Firma Werbe-Druck, die das Plakat kostenlos druckt.

Eröffnung mit Performance

Ausstellungseröffnung im Stadtpark "Neue Welt" ist am Sonntag, 16. Mai, um 17 Uhr bei der Seebühne. Dazu gestaltet Paul Fuchs, der immer wieder zusammen mit bekannten Avantgarde-Musikern wie Albert Mangelsdorf oder Friedrich Gulda musiziert hat, unter der Autobahnbrücke eine Performance mit selbst gebauten Instrumenten. Die Windskulpturen stehen bis März 2005.

Der Künstler

Paul Fuchs, 1936 in München geboren, lernte erst den Beruf des Kunst- und Bauschlossers, bevor er von 1958 bis 1964 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Prof. Heinrich Kirchner studierte. Seit 1967 setzt er sich außerdem intensiv mit erfundenen Instrumenten auseinander und initiierte dazu zahlreiche Projekte und Aktionen. Er war Teilnehmer am Wettbewerb zum Berliner Holocaust-Mahnmal und schaffte es unter 528 eingereichten Entwürfen auf Platz 16.

Quelle: MZ-Extra, 13.05.2004 / Autorin: Brigitte Hefele-Beitlich

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