2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001

Forschen in der Natur

»Erlebnisklassenzimmer« aus der Taufe gehoben

Memmingen (kl).
Um im Lehrplan auch Freude am Lernen und Spaß am Experimentieren zu ermöglichen, setzte der Verein Freunde der Landesgartenschau Memmingen 2000 e.V. alles daran, dass Schüler jeden Alters die Natur in ihrer vielfältigen Weise sowohl kennenlernen als auch erforschen können.


Nach der Zusage der Regierung von Schwaben über einen Zuschuss in Höhe von 15.000 Euro legte sich der Verein ins Zeug, brachte die gleiche Summe auf und konnte nun - nach vielen Stunden erbrachter Eigenleistung - das ehemalige Turbinenhäuschen der H & R-Mühle seiner Bestimmung als »Erlebnisklassenzimmer Natur und Technik« übergeben.
Der Forscher- und Erlebnisdrang in der Natur ist bei Kindern und Jugendlichen sehr ausgeprägt. Da bei der aktuellen Bildungsdiskussion und den Reformen der Spaß am Lernen und die Freude, neue Dinge zu erfahren, im Lehrplan nicht mehr vorgesehen seien, so Claudia Knoll, Vorsitzende des Vereins Freunde der Landesgartenschau, hatte man große Anstrengungen unternommen. Das Ergebnis konnte vergangene Woche aus der Taufe gehoben werden: Das »Erlebnisklassenzimmer Natur und Technik«. Hierfür wurde das ehemalige Turbinenhäuschen der H&R Mühle hergerichtet. Bereits nach der Landesgartenschau hatte sich der Verein die kostenlose Nutzung des schönen Areals auf die Fahne geschrieben und in den vergangenen Jahren schon viele Projekte gestartet. Nachdem die Regierung von Schwaben die finanzielle Unterstützung in Höhe von 15.000 Euro aus dem allgemeinen Umweltfonds zur Förderung der Umweltbildung für das Erlebnisklassenzimmer zugesagt hatte, war der Verein gefordert: Die gleiche Summe und viele Stunden an Eigenleistung mussten aufgebracht werden.

Enorme Eigenleistungen

Dank allei Mitglieder und der vielen Partner, wie das Gartenbauamt der Stadt, die Lebenshilfe mit den Unterallgäuer Werkstätten, der Familie Wegmann, die das Turbinenhaus mietfrei überlässt und der Firma Zettler, die schwere Gerätschaften wie den Tresor für die Mikroskope transportierte, den Lehrkräften Ewald Zeitler vom Strigel-Gymnasium und Rudolf Merz vom Vöhlin, so Knoll, konnten nun die ersten Schlüssel an die geladenen Schulleiter und Lehrkräfte übergeben werden.
Neben einem Baumpuzzle, das von den Unterallgäuer Werkstätten noch gesägt wird, einem Naturerlebniskoffer vom Landesbund Naturschutz, einigen Mikroskopen und weiteren Lehrmitteln lädt das Forschungszimmer und die nahe Umgebung (vor allem das Wasser und der Auenwald) die Schüler jeden Alters zu interessanten Untersuchungen ein. Nach der Schlüsselübergabe machten sich die jüngeren Kinder sogleich mit den Keschern auf den Weg, um kleine Tiere aus dem Bach oder der Tretanlage zu fischen und sie anschließend unter dem Mikroskop zu betrachten und dann anhand der Karten aus dem Naturerlebniskoffer zu bestimmen, während sich die Gymnasiasten der Betrachtung kleinster Lebewesen unter dem Mikroskop widmeten. Ein neu belegter Holzpfad mit seinen Baumtasttafeln ergänzt die pädagogischen Inhalte im Freibereich, erläuterte Knoll. Hierzu zählen auch Informationen, die auf Tafeln die Geschichte der Memminger Mühlen, die Fauna des Stadtbaches oder den letzten Bestand des Auwalds in der Stadt erklären.

Quelle: Memminger Kurier, 07.06.2006

Artikel in Originalformatierung als jpg-Grafik herunterladen: mk20060607.jpg


Druckbare Version


Fahrt zur Gartenschau Mit Mikroskopen der Natur auf der Spur