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"Danken für das was Gott uns gibt"
Herbstfest lockte gestern viele Besucher in den Stadtpark
Eine Gruppe Kinder bewundert mit großen Augen die alte Saftpresse der Memminger Gartenbauvereine. Frischer Apfelsaft tropft in den Becher und jeder darf probieren. Auch Adrian Sebald genehmigt sich einen Schluck beim Herbst- und Erntedankfest der Freunde der Landesgartenschau im Stadtpark Neue Welt. Der Junge hält Erntedank für sehr wichtig. „Nicht überall haben die Kinder so viel zu essen, wie hier", betont er.
„Für uns Landwirte ist Erntedank besonders bedeutend", sagt Stadtbäuerin Rosmarie Wiedenmayer. Denn trotz fortschrittlicher Technik stecke immer noch viel Arbeit in der Herstellung von Lebensmitteln. Dies sei vielen Verbrauchern heute aber nicht mehr bewusst. „Für mich persönlich ist es das Größte, wenn gerade die frische Saat aufgeht", sagt sie strahlend. Kreisbäuerin Margot Waiser hält es deshalb für wichtig, „einmal im Jahr bewusst für das zu danken, was Gott uns gibt".
Üppiger Blumenschmuck, Kornähren, Stroh, Früchte und andere Gaben schmücken den Altar. Alle Stühle und Bänke sind besetzt, als der Altillertaler Bäuerinnenchor den ökumenischen Gottesdienst auf der Seebühne einleitet. An Erntedank solle man dankbar sein für Dinge, die im Alltag oft als selbstverständlich erscheinen, betont der katholische Dekan Siegbert G. Schindele. Der evangelische Pfarrer Rainer J. Schunk plädiert in seiner Predigt dafür, sich mehr Zeit zu nehmen, um Gott zu loben. „Erntedank darf getrost einen Monat lang andauern", erläutert er.
Bummel über den Bauernmarkt
Nach dem Gottesdienst ist Zeit für einen Bummel über den Bauernmarkt. Wolfgang Lauterbach, Vorsitzender des Stadtverbands der Gartenbauvereine Memmingen zeigt, wie Apfelsaft gemacht wird. Erst werden die Früchte fein zerkleinert, dann der Saft ausgepresst.
Gegenüber bildet sich eine Menschenschlange vor dem Stand von Eva-Maria Bau. Sie bietet Bauernhof-Eis an. „Unser Eis ist frei von Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern", unterstreicht sie. Das Fruchteissortiment sei deshalb saisonabhängig. „Momentan gibt es Zwetschgeneis", sagt sie.
Indes schlendert Besucherin Petra Einsiedler entspannt über das Fest-Areal: „Ich finde es toll, dass in Memmingen das ehemalige Landesgartenschaugelände nicht verödet, sondern sinnvoll genutzt wird. Und Erntedank ist ein besonders guter Anlass für ein schönes Fest."
Nachmittags zeigen der Memminger Trachtenverein und die Kirchberger Volkstanzgruppe einige Tänze. Und zum Abschluss führt die Kinder- und Jugendtheatergruppe von St. Josef das Musical „Joseph - ein cooler Träumer" auf und erntet viel Applaus.
Quelle: Memminger Zeitung, 25.09.2006 / Autorin: Eva Büchele
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